Publikation «Baukultur back to the future» © Stiftung Baukultur Schweiz
3. Dezember 2025
Stiftung Baukultur Schweiz | Baukultur persönlich
Neuerscheinung Publikation «Baukultur back to the future»
Im Oktober 2024 fand in Mendrisio und Lugano die Tagung «Baukultur back to the future» statt. Im Fokus stand die Frage, wie sich Erkenntnisse aus der Vergangenheit mit einer zukunftsorientierten Baukultur verbinden lassen, die den Herausforderungen von Klima, Ressourcenknappheit und gesellschaftlichem Wandel gerecht wird. Die Tagung fand vielfältige Antworten – diese liegen nun in kompakter Form als Publikation vor.
Dem Dialog entsprungen
Die Tagung betonte die Notwendigkeit, Zukunft nicht als Bruch, sondern als Weiterdenken von Geschichte zu begreifen. Baukultur, so der Grundgedanke, entsteht aus einem kontinuierlichen Dialog zwischen Vergangenem, Gegenwärtigem und Künftigem. Dieser Dialog prägte die Tagung ebenso wie die nun erschienene Publikation, in der sich zwölf Beiträge aus Forschung, Praxis und Lehre versammeln.
In Mendrisio und Lugano kamen Fachpersonen aus Planung, Politik und Wirtschaft zusammen, um gemeinsam über das Thema zu diskutieren. Organisiert wurde die Tagung in Partnerschaft mit dem Istituto di studi urbani e del paesaggio ISUP an der Accademia di architettura USI der Università della Svizzera italiana, sowie dem Istituto Internazionale di Architettura i2a. Während zweier Tage referierten Expert:innen aus planungsnahen Disziplinen zu ihren Erfahrungen und Forschungen; hinzu kamen interdisziplinäre Podiumsdiskussionen.
Beispiele aus der Planungspraxis
Die Neuerscheinung «Baukultur back to the future» gibt Einblick in mögliche Zukünfte der hohen Baukultur. Die Beiträge stellen unter anderem wegweisende Beispiele aus der Planungspraxis vor. Besonders im Fokus stand der Kanton Tessin, dessen Vertreter:innen aus Politik und Planung zukunftsgerichtete Projekte präsentierten – etwa die städtebauliche Vision für Lugano 2050 oder den Umgang mit dem Erbe der Tessiner Autobahn und ihren Kunstbauten. Die Beiträge widmen sich weniger einzelnen Gebäuden oder öffentlichen Räumen, sondern vielmehr vielfältigen Formen von Infrastruktur, Landschaft und Siedlungsstrukturen.
Impulse aus der Forschung
Weiter eröffnen die Beiträge von Prof. Tom Avermaete, Prof. Frédéric Bonnet, Dr. Maria Giudici, Prof. Amy Thomas und Sophie Schuller Perspektiven aus Forschung und Lehre, die wichtige Impulse für die Prozesse hoher Baukultur liefern. Die Themen reichen von der Analyse der Baukultur der Strasse über die Idee einer reziproken Stadtgestaltung bis hin zu Forschungen zu gendergerechtem und ökologischem Planen. Damit erweitert der theoretische Blick auf das Thema die Ansatzpunkte für die Praxis.
Ein gemeinsames Weiterdenken
Die zwölf Beiträge legen nahe, dass die Auseinandersetzung mit dem Bestehenden – ob materiell oder ideell – die Grundlage für eine verantwortungsvolle Weiterentwicklung bildet. Baukultur bedeutet in dieser Hinsicht nicht in erster Linie das Erbe zu konservieren, sondern produktiv zu interpretieren.
Das an der Tagung gesammelte Wissen ist jetzt als gedruckte und digitale Publikation im Webshop der Stiftung erhältlich. Mit einem Prolog von Carine Bachmann, Direktorin des Bundesamtes für Kultur BAK, sowie einführenden Texten von Jonathan Sergison, Direktor ISUP der Accademia di architettura USI, Ludovica Molo, Stiftungsrätin der Stiftung Baukultur Schweiz sowie Direktorin des Istituto Internazionale di Architettura i2a, und Enrico Slongo, Präsident der Stiftung Baukultur Schweiz.
Die Stiftung dankt allen Mitwirkenden – insbesondere den vierzehn Autor:innen – für die Aufarbeitung der Inhalte und ihre Beiträge zu dieser umfangreichen Publikation.
Wir wünschen eine anregende und lehrreiche Lektüre.
Ihre Stiftung Baukultur Schweiz
Stiftung Baukultur Schweiz
Die Stiftung Baukultur Schweiz ist eine nationale, neutrale und politisch unabhängige Stiftung. Im Frühjahr 2020 gegründet, bringt sie Akteure zusammen, schafft Plattformen, initiiert Prozesse und macht sich stark für jene, welche die Grundlagen der Baukultur inhaltlich ausarbeiten oder diese in der Praxis umsetzen.
